Donnerstag, 20. Juni 2013

Erstes spezifisch menschliches Gen entdeckt...

"...ein evolutionsbiologisches Dogma wankt"

Was macht den Menschen in der Evolution so einzigartig? Bekanntlich ähneln das Genom des Menschen dem von Schimpansen – das Erbgut beider Arten ist je nach Berechnungsmodus zu bis zu 99 Prozent identisch. Nun wurde erstmals ein Gen entdeckt, das einzig und allein beim Menschen auftaucht. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Gehirns – und widerspricht einem Dogma der Evolutionsbiologen. Darüber rätseln Forscher schon lange.


Wie FOCUS online am 20.12.2011 berichtete, fand eine internationale Arbeitsgruppe um den Genetiker Martin Taylor an der Universität Edinburgh fanden im menschlichen Erbgut ein Gen, das erklären könnte, auf welche Weise sich der Mensch von seinen nächsten Verwandten, den Schimpansen, in einigen grundlegenden Aspekten unterscheidet. Dieses Gen “miR-941” spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des menschlichen Gehirns, vermutlich auch der Sprache und von Fähigkeiten zum Werkzeuggebrauch.


Es handele sich um das erste bekannte Gen ist, welches nur beim Menschen vorkomme, nicht aber bei Primaten oder anderen höher entwickelten Tieren. Dies ergab sich aus dem Vergleich des Erbguts von elf Tierarten. Der Denisova-Mensch trug einen Vorläufer der jetzigen Genvariante Das Ergebnis, veröffentlicht in einer Studie im Fachjournal „Nature Communications“: miR-941 findet sich ausschließlich im Erbgut des Menschen. Dort tauchte es im Zeitraum von einer bis sechs Millionen Jahren vor der Jetztzeit auf.

Ein evolutionsbiologisches Dogma wankt ?

Das betreffende Gen bzw. die von ihm produzierte sog. Mikro-RNA, ist in zwei Gehirnregionen stark aktiv, nämlich im präfrontalen Cortex, einem Teil der Großhirnrinde, sowie im Kleinhirn. Es kontrolliert Prozesse der Entscheidungsfindung und steuert die menschliche Sprachfähigkeit über die regulierte Funktion weiterer Gene.
Damit, sagen Taylor und seine Kollegen, wirke es sich an entscheidender Stelle auf die hoch entwickelten Gehirnfunktionen aus, die uns zu Menschen machen. Dabei weist es eine bislang einzigartige Entwicklungsgeschichte auf. 

Bislang galt es in der Evolutionsbiologie als eine Art Dogma, dass die Unterschiede zwischen den Arten aus Veränderungen bereits vorhandener Gene resultierten. Diese konnten mutieren, im Erbgut plötzlich doppelt auftauchen, Teile verlieren oder sogar ganz aus dem Genom entfernt werden.
Das Gen 
miR-941 hingegen erschien laut Taylor sozusagen mit einem Schlag und voll funktional im menschlichen Genom. Es war in evolutionär gesehen sehr kurzer Zeit aus so genannter nicht-kodierender DNA entstanden. 

Diese "Junk (Müll-)DNA" genannten Erbgutabschnitte enthalten im Gegensatz zu den kodierenden Abschnitten (also den Genen) keine Bauanleitungen für körpereigene Proteine - sie machen etwa 95 % unseres Erbguts aus. Unbeantwortet ist bislang noch die Frage, welche Rolle sie in den Zellen spielen könnte.

Die Forscher verglichen das Erbgut von elf Tierarten wie Schimpanse, Gorilla, Rind, Huhn und Maus. Sie stellten fest: miR-941 existiert nur beim Menschen. Das Gen steuert wohl Teile der Entscheidungsfindung und die Sprachfähigkeit. Den Forschern zufolge entstand das Gen in einer Zeit, als der Mensch einen dramatischen Wandel durchmachte, aus einem nicht codierenden Teil des Erbguts. (Quelle: FOCUS online, 20.11.2012)
Offen bleibt für mich die Frage, wo das ‘typisch menschliche’ Gen denn herkommt. Das Verfahren, welches zur Patentierung von Schimpansen geführt hat, könnte nach Auffassung mancher doch auch bei Vorläufern des heutigen Menschen zum Einsatz gekommen sein.
So erhält die Präastronautik-These neuen Auftrieb, laut der vor etlichen tausend Jahren Außerirdische die Erde besucht und frühen Menschen synthetische Gene eingepflanzt hätten – etwa um sie als willige Arbeitssklaven einsetzen zu können.Bevor so weitreichende und fraglos umstrittene Erklärungsversuche angestellt werden, lohnt sich die Suche nach einer evolutionsbiologischen Erklärung – leider sind meine diesbezüglichen Kenntnisse veraltet und eingerostet. Ist es plausibel, dass durch zufallsbedingte Mutationen ein solches Gen mit einer entscheidenden Funktionalität entsteht? Oder ist hierin nicht doch eine zielgerichtete Veränderung zu vermuten – durch wen oder was auch immer ausgelöst…?

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