Montag, 28. Oktober 2013

SETI: Neuer Ansatz zur Suche nach außerirdischen Raumsonden?

Seti-Projekte stoßen bisher vielfach auf Ablehnung und Widerstand, auch vor dem Hintergrund des Fermi-Paradoxon. Dieses stellt die Frage (platt formuliert): 
Wenn es intelligente, technologisch fortschrittlichere Aliens da draußen gibt, warum sind sie dann noch nicht hier?
Dahinter steht die Annahme, dass wir Menschen die einzige technisch fortschrittliche Zivilisation im Universum seien - "eine riesige Platzverschwendung", wie wir seit 'Contact' wissen.
Eine mögliche Antwort: Vielleicht sind sie ja schon hier (gewesen), nur wir haben sie nicht entdeckt.
Die Überlegung, dass außerirdische Sonden unser Sonnensystem bereits erkundet haben und bis heute unentdeckt dies immer noch tun, hat der belgische Astrophysiker Michael Gillon aufgegriffen. Er schlägt vor, in solaren Brennsphären nach Funksignalen zu suchen, die von miteinander kommunizierenden außerirdischen Sonden stammen.

Es wäre seiner Ansicht nach nahe liegend, außerirdische Sonden sich in "exo-solaren Fokalpunkten benachbarter Sternsysteme eingenistet haben und unter Ausnutzung des Gravitationslinseneffekts Kontakt zu allen Schwestersonden oder ihrer Heimatwelt halten."


In diesem Fall könnte es möglich sein, diese Raumsonden oder deren Emissionen aufzuspüren. Aus dieser Überlegung entwickelt Gillon eine neue SETI-Strategie, "die dabei helfen könnte, die Existenz solcher Sonden nachzuweisen oder mit ihnen sogar direkt in Kontakt zu treten, sofern sie überhaupt existieren".


Näheres dazu auf Heise.de:

Siehe auch:
Die Idee als solche ist übrigens nicht neu. Sie wird unter anderem von Stephen Baxter in seiner ScFi-Trilogie 'Multiversum' aufgegriffen. Baxter erklärt den wissenschaftlichen Hintergrund so anschaulich, dass selbst ich die wesentlichen Grundgedanken verstehe.

Bereits 1953 entwickelte der österreichisch-ungarischen Mathematiker John von Neumann ein Modell unbemannter, sich automatisch reproduzierender Sonden. Solche"Von-Neumann-Sonden" sind bis heute ein Synonym für Raumschiffe/Maschinen geworden, die völlig autonom eine exakte Kopie ihrer selbst herstellen können - unter Nutzung der am Zielort vorgefunden Ressourcen. Diese Kopien würden ins nächsten System geschickt, wo sie sich die erneut vervielfachen und so weiter. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen